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DIE LINKE. Steinhagen: Linke wollen in den „Wahl-Kampf“ ziehen

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Mitgliederversammlung: Ortsverein spricht sich gegen Ansiedlung der Spedition aus

Artikel u. Foto, Copyright „Haller Kreisblatt“,
Artikel aus der Steinhagener Ausgabe, 26.4.2016

Mitgliederversammlung: Ortsverein spricht sich gegen Ansiedlung der Spedition aus
Steinhagen (max). Die Linken haben »Wahl & Co.« jetzt vorsorglich den Kampf angesagt: Sollte es nach Auszählung der Stimmen des Bürgerbegehrens durch den Gemeinderat am 11. Mai tatsächlich zu einem Bürgerentscheid über die Ansiedlung des Bielefelder Speditionsunternehmens kommen, wollen die zehn Mitglieder des im letzten Jahr gegründeten Ortsverbandes in einem »Wahl-Kampf« dagegen werben.

Aus Sicht der Linken gibt es nämlich genügend Gründe, die gegen eine Ansiedlung von »Wahl & Co.« sprechen. In einer kürzlich erschienenen Stellungnahme hatten die Sprecher Sabine Ibeneme und Hans-Werner Elbracht bereits auf verschiedene Aspekte hingewiesen. Bei der Mitgliederversammlung waren einige davon nochmals Gesprächsthema. „Anstelle eines großen Unternehmens, das Pleite machen könnte, wäre es doch besser viele kleine Gewerbetreibende in der Gemeinde zu haben“, forderte Ibeneme und erinnerte an das Negativbeispiel der insolventen Firma Hymmen, die sich ursprünglich im Ravenna-Park ansiedeln wollte. Überhaupt müsse man aus den erworbenen 30 Hektar zwischen Liebigstraße und A 33-Trasse nicht zwangsläufig Gewerbegebiet machen, findet die Sprecherin. Stattdessen mahnt sie, ökologische Gesichtspunkte nicht außer Acht zu lassen. Sollte es tatsächlich zu einem Bürgerentscheid kommen, möchte der Ortsverband bei seiner nächsten Versammlung im Mai eine Strategie entwickeln, um gegen die Ansiedlung der Spedition zu werben.

Neben dem beherrschenden Thema »Wahl & Co.« beschäftigen sich die Linken momentan auch mit dem dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte, dem Nationalsozialismus. Dieser hat auch in Steinhagen Spuren hinterlassen. Viele der entsprechenden Akten seien jedoch nach Ende des Krieges vernichtet worden.
„Das entspricht nicht einer historischen Aufarbeitung“, kritisiert Elbracht. Er wolle deshalb mit dem Thema befasst bleiben und würde sich über weitere geschichtlich interessierte Menschen freuen, die ihn dabei unterstützen.

Mit den Folgen des Nazi-Regimes beschäftigt sich auch ein Antrag an den Gemeinderat, den der Ortsverband vorbereitet. Die Linken wünschen sich, dass am 27. Januar, dem bundesweiten Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, auch in Steinhagen jährlich eine Mahnwache abgehalten wird, bei der alle gesellschaftlichen Gruppen eingebunden werden.

Abgerundet wurde die Mitgliederversammlung im Steinhäger Häuschen dann durch den Vortrag von Marianne Tilch. Die Gütersloherin ist Vorsitzende des Vereins Fairleben und berichtete von den Veranstaltungen, die regelmäßig im vom Verein betriebenen Café stattfinden.